Unser Anteil am “Werk unserer Erlösung”

Jesus nur ein Sozialarbeiter? Wenn man heute die öffentliche Meinung in Bezug auf das Wesen der katholischen Kirche als solcher untersucht und dabei auch besonders die Frage analysiert, welchen eventuell tieferen Aufgabenbereich man denn dem Katholizismus als solchem seitens unserer westlichen “aufgeklärten” Öffentlichkeit, sprich der Massenmedien (als der gegenwärtigen so genannten “moralischen Instanz” der Gesellschaft), zugesteht, kommt man zum Ergebnis, dass man der katholischen Kirche den Status einer sich eher um diesseitige Belange zu kümmernden wohltätigen Gemeinschaft bzw. eines sozialen Klubs zubilligt. Da man selbst den tieferen Blick für den übernatürlichen Bereich weitestgehend aufgegeben hat, stellt man sowohl Jesus selbst lediglich als eine Art sozialen Gesellschaftserneuerer dar als auch erwartet man dann von der katholischen Kirche, dass sie sich überwiegend bzw. hauptsächlich um das zeitlich-soziale Wohlergehen der Bürger kümmere.
Das besonders Traurige daran ist, dass dann auch weite Schichten der offiziellen Katholiken diese Sicht der Dinge entsprechend adaptieren und keinen hinreichenden Blick für die Übernatürlichkeit und die zentrale heilsrelevante Komponente des Glaubens mehr haben. Das erkennt man schon allein daran, dass viel zu viele aus der modernen “katholischen” Pfarrerschaft ihre eigentliche priesterlich-seelsorgliche Aufgabe im Wesentlichen im Managen irdisch-sozialer Projekte der Gemeinde sehen.
Was da dann auch sonntags in Predigten und “Messen” an Inhalten präsentiert wird, erinnert oft mehr an ein geselliges und religiös banales Kaffeekränzchen (halt nur mit Hostie und Wein) als an eigentliche Glaubensvermittlung bzw. Glaubensstärkung der Gläubigen. “Gott” und “Religion” erhalten da nicht selten einen rein diesseitigen Unterhaltungswert - halt menschliche Geselligkeit mit einer leichten religiösen Färbung! Und die “Gottesdienste” in der Faschingszeit sind ganz besonders verflacht und kommen praktisch billigen Kopien von Karnevalsveranstaltungen gleich!
So ist es nicht verwunderlich, dass dann auch vielen Gläubigen der Blick auf die eigentliche und aufs Jenseits gerichtete Bedeutung des christlich-katholischen Glaubens abhanden kommt. So verliert man dann im speziellen z.B. auch die Überzeugung von der übernatürlichen Wirkung der Sakramente. Alles verläuft da irgendwie auf einer rein diesseits-horizontalen Ebene ab. Der sogenannte vertikale Blick nach oben - für das Übernatürliche und sittlich Vollkommene - lässt sich da häufig leider schmerzlich vermissen.
Exemplarisch wurde mir persönlich dies mal vor Jahren bewusst, als mich irgendwo unterwegs ein junger Mann gefragt hatte, ob ich denn “ein Pfarrer” sei. Auf meine Antwort hin, ich sei ein katholischer Priester, reagierte er dann mehr mit der Feststellung als mit einer Frage, dass ich dann ja wohl mit Drogenabhängigen arbeiten würde. Und als ich ihm dann erklärte, dass meine primäre Aufgabe als Seelsorger in der Feier der hl. Messe, im Hören der Beichte und in der Spendung anderer Sakramente an die Gläubigen bestehe, hatte ich den Eindruck, dass dies für ihn irgendwie eine ganz neue Information war - wohl ebenfalls das Ergebnis der entsprechenden Berieselung der Menschen durch die liberal-orientierten Massenmedien und die “moderne” Pfarrerschaft.
Natürlich beinhaltet der christlich-katholische Glaube essentiell auch eine soziale Komponente. Hat ja Jesus Seinen Zuhörern deutlichst eingeschärft, dass neben dem Gebot der Gottesliebe auch das Gebot der Nächstenliebe zu befolgen ist (vgl. Mt 22,35-40). Man soll ja in jedem Not leidenden Nächsten niemand geringeren als Jesus selbst sehen und ihm im Maße der eigenen Möglichkeiten dann auch beistehen (vgl. Mt 25,34-45)!
Dennoch ist die christliche Offenbarungsreligion weder mit einem etwaigen Ableger des weltlichen Sozialamtes zu verwechseln noch als ein so-genanntes Tochterunternehmen der UNO, der Weltbank, der UNESCO oder einer anderen ähnlichen Organisation anzusehen. Denn das eigentliche Betätigungsfeld des Glaubens liegt auf einer ganz anderen Ebene, wo es primär und hauptsächlich um das Heil der Seele, um das ewige Heil der Menschen geht! So ist ja entsprechend auch der Gegner, der hier ins Augen gefasst werden muss, ein ganz anderer: “Unser Kampf gilt ja nicht Fleisch und Blut, sondern den Mächten und Gewalten, den finsteren Weltherrschern und den bösen Geistern in den Himmelshöhen. Legt darum die Waffenrüstung Gottes an. Nur so könnt ihr am bösen Tag Widerstand leisten, alles niederkämpfen und das Feld behaupten.” (Eph 6,12f.)
Ein Film über Exorzisten. Vor mehreren Jahren ergab sich mal für mich die Gelegenheit, einen Spielfilm über einen Exorzismus anzuschauen. Normalerweise mag ich solche Filme nicht, weil sie meistens nach der Art eines Horrorfilms gemacht werden und irgendwelche glaubenslästerlichen Absurditäten enthalten. Dieses Mal aber konnte ich in der Beschreibung des betreffenden Films interessante Hinweise entdecken, die mich aus religiös-seelsorglicher Sicht neugierig gemacht haben. So schaute ich ihn mir dann auch an.
Die Filmgeschichte handelte von einem älteren katholischen Priester, der gebeten wurde, über einen vom Teufel Besessenen einen Exorzismus zu beten, das heißt bei ihm eine Teufelsaustreibung vorzunehmen. Diese Aktion war für diesen Priester extrem belastend - sowohl physisch als auch psychisch. So bat er dann einen etwas jüngeren bekannten Priester, ihm bei diesem Exorzismus zu helfen. Dieser mühte sich ebenfalls redlich darum, die betreffende Seele den betreffenden furchtbaren Klauen des Teufels zu entreißen.
Irgendwann war der ältere Priester sowohl physisch als auch psychisch nicht mehr imstande, weiter mit dem Exorzismus zu machen - er musste aufgeben. Der etwas jüngere Priester wurde dann aber im Film vom Teufel vor die Wahl gestellt: entweder hört er jetzt wegen Übermüdung mit dem Exorzismus-Beten auf und wird davon in der Zukunft auch keine negativen Folgen mehr spüren oder er fährt mit dem Exorzismus fort und stirbt demnächst daran, befreit aber die arme Seele des betreffenden Menschen von jeder Plage des Teufel. Nach dem Prinzip halt: Leben für Leben. Dieser Priester entschied sich für die zweite Variante, verstarb und verhalf so dem betreffenden Menschen zur Befreiung von seiner Teufelsbesessenheit!
Erlösung als Ringen Jesu mit dem Teufel. Nun, dies ist natürlich ein Spielfilm, und ich kann mich nicht erinnern, ob da angegeben wurde, er sei in Anlehnung an eine wahre Begebenheit gemacht worden. Wohl ist es eine fiktive Geschichte. Dennoch ist der Film insofern sehr wertvoll, dass der betreffende Filmemacher etwas Wesentliches vom Christentum verstanden und sozusagen auf die Leinwand gebracht hat: das Mysterium der Erlösung in Jesus Christus!
Jesus ist nicht nur gekommen und hat uns einige schöne Sätze zur sozialen Gerechtigkeit und dem friedlichen Auskommen miteinander mitgeteilt. Er hat uns nicht nur zur tätigen Hilfe allen Not leidenden Menschen gegenüber aufgerufen und somit die Nächstenliebe in direkte Verbindung mit der Gottesliebe gesetzt. Nein, Seine eigentliche und Seiner Mission letztendlich Sinn gebende Aufgabe bestand darin, durch Sein stellvertretendes Leiden und Sterben die sündige Menschheit aus den Klauen des Teufels, des Widersachers Gottes und des übelsten Feindes der Menschen, zu befreien, in welche wir durch die Ursünde Adams und Evas geraten sind!
Gott hat uns als Vernunftwesen erschaffen, mit freiem Willen ausgestattet. Er gab uns auch die Gebote, wie wir nämlich diese Willensfreiheit richtig benutzen sollen. Nur trat dann aber auch der Teufel an den Menschen heran, indem er nämlich mittels der Versuchung versuchte, ihn auf seine Seite zu ziehen. Dies gelang ihm dann auch, indem das erste Elternpaar, Adam und Eva, leider gegen das heilige Gebot Gottes verstießen und in der Folge aus dem Paradies vertrieben wurden. Seit der Zeit sind wir eben “elende Kinder Evas”, wir “seufzen und trauern im Tal der Tränen”, wie es zutreffend im Salve Regina heißt.
Um uns von diesem traurigen Los zu befreien, ist Gott “in dieser Endzeit” (Hebr 1,2) in Jesus Christus Mensch geworden, der unsere Sünden freiwillig und ohne jeglichen Zwang auf sich genommen und darunter so gelitten hat, als wären es Seine eigenen gewesen! Er hat sich also voll und ganz mit unserer Schuld vor Seinem himmlischen Vater identifiziert und dann folgerichtig auch den entsprechenden Fluch der Sünde an sich erfahren: “Christus hat uns vom Fluch des Gesetzes losgekauft, da Er an unserer Statt den Fluch auf sich genommen hat” (Gal 3,12f.).
Weil Er auf diese Weise die an sich gerechte göttliche Strafe für unsere Sünden in Liebe und der Ergebung in den göttlichen Willen ertragen hat, konnte Er durch dieses stellvertretende Sühneleiden, durch dieses unbegreifliche Übermaß an Liebe, die durch das gewaltige Maß der menschlichen Sünden bewirkte Verletzung der Liebe Gottes nicht nur wiedergutmachen, sondern darüber hinaus noch unendlich viele Erlösungsgnaden für uns erwerben: “Er trug unsere Sünden an Seinem Leib hinauf auf das Kreuzesholz, damit wir der Sünde absterben und der Gerechtigkeit leben. Durch Seine Wunden wurdet ihr geheilt” (1 Petr 2,24). So sind wir “nicht mit vergänglichen Werten, mit Gold und Silber” losgekauft worden, “sondern durch das kostbare Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel” (1 Petr 1,18). “Der Menschensohn ist nicht gekommen, sich bedienen zu lassen, sondern zu dienen und Sein Leben hinzugeben als Lösepreis für viele” (Mk 10,45)! Beherzigen wir diese unendliche Liebe des Erlösers zu uns, sündigen Menschen, in der bevorstehenden Passionszeit.
Somit kann dieses heilbringende Opfer Jesu auch als Sein Kampf und Ringen mit dem Teufel um die Rettung der Menschen angesehen werden! Zumal uns ja in den Evangelien von einer ganzen Reihe von Teufelsaustreibungen durch Jesus berichtet wird und wie ernst Er diese nahm. So heißt es z.B. im Matthäusevangelium: “Am Abend brachte man viele Besessene zu Ihm. Er trieb die Geister durch Sein Wort aus und heilte die Kranken. So sollte sich das Wort des Propheten Isaias erfüllen, der da sagt: ‘Er nimmt unsere Gebrechen auf sich und trägt unsere Krankheiten’” (Mt 8,16f).
Unser Anteil daran. Nun hat aber Jesus auch uns aufgetragen, uns im Maße unserer Möglichkeiten Seine Erlöserliebe zu eigen zu machen und in unserem Lebenskreuz einen Teil Seines Kreuzes zur Rettung der Menschen zu tragen: “Christus hat ja für euch gelitten und so euch ein Beispiel hinterlassen, damit ihr in Seine Fußstapfen tretet” (1 Petr 2,21). Der unmissverständliche Grundsatz dabei lautet: “Wer Mir nachfolgen will, verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich, und so folge er Mir! Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten.” (Lk 8,23f.)
Indem wir also unser Kreuz in Demut und im Geiste Christi tragen, tragen wir einen Teil Seines für uns übernommenen heilbringenden Kreuzes mit und “generieren” auf diese Weise - in innigster Gemeinschaft mit Jesus Christus, dem göttlichen Erlöser - in gewisser Hinsicht auch ein gewisses Maß an Liebe Gottes und Segen für die Menschen, die dann ebenfalls “die Macht der Finsternis” (vgl. Lk 22,53) etwas zurückdrängt bzw. von uns allen abhält! Seit dem Leiden und Sterben Jesu am Kreuz können auch unsere Opfer und Kreuze nicht nur einen Wert für die Ewigkeit erhalten, sondern sich in gewisser Weise auch für andere Menschen heilsam auswirken!
Der hl. Apostel Paulus beschreibt diesen Sachverhalt auf folgende Weise sehr eindrucksvoll: “So freue ich mich nun der Leiden, die ich für euch erdulde, und erfülle damit am eigenen Fleisch, was am Leidensmaße Christi noch abzutragen ist. Es kommt Seinem Leib, der Kirche, zugute. Deren Diener bin ich geworden durch die Heilsgnade Gottes, die mir für euch verliehen wurde.” (Kol 1,24f.) So sollten auch wir uns überlegen, was wir in dieser Hinsicht wohl tun könnten. Zwar mag das dann auch nur ein ganz bescheidenes Maß an Liebe sein, die wir durch unsere Liebeshingabe in innerer Abhängigkeit von Jesus “erzeugen”, aber sie hätte dennoch einen Wert und eine Bedeutung, die bei Ihm zählt, weil ja aufrichtig und von Herzen!
Jener Priester im Film hat sein eigenes Leben eingesetzt, und zwar total, um eine andere menschliche Seele aus dem ganz speziellen und furchtbaren Einfluss des Teufels in der Besessenheit zu befreien! Das ist heldenhaft und ergreifend - wie auch die Lebensbeispiele vieler Heiligen! So erfüllte sich an ihnen das Wort Jesu, der sagt: “Dies ist mein Gebot: Liebt einander, wie ich euch geliebt habe. Eine größere Liebe hat niemand, als wer sein Leben hingibt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was Ich euch gebiete.” (Joh 15,13f)!
(Ob in jedem einzelnen Fall tatsächlich Besessenheit vorliegt, wenn dies heutzutage gelegentlich behauptet wird, oder ob da bisweilen nicht eher zu befürchten ist, dass bei der betreffenden Person ein etwaiges emotionales Ungleichgewicht oder, was noch schlimmer ist, sogar eine psychische Störung vorliegt, ist ein ganz anderes Thema und soll hier nicht behandelt werden. Jedenfalls ist es wichtig zu berücksichtigen, dass die katholische Kirche zur höchsten Vorsicht im Umgang mit solchen Fällen aufruft und das Beten eines klassischen Exorzismus durch einen Priester nur bei Vorlage einer speziellen Erlaubnis durch den Bischof gestattet!)
Und was sind wir da bereit einzusetzen? Sind wir nur an einem sog. Durchschnittschristentum interessiert, welches sich schwerpunktmäßig etwa nur auf die Vermeidung schwerer Schuld konzentriert? Oder sind wir in edler Gesinnung auch bereit, gegebenenfalls noch mehr von uns in das Werk der Heiligung der Welt zu investieren? Erscheint denn in unserem geistigen Blickwinkel das edle Anliegen, sich an der aufrichtigen Bemühung wahrer Jünger Jesu Christi zu beteiligen, das Gute über das Böse siegen zu lassen? In welchem Umfang sind wir dann in Liebe zu Jesus und den Mitmenschen willens, gerade auch sühnende Werke der Gottes- und Nächstenliebe zu wirken, um den Einfluss der Unterwelt durch Aufbringen von göttlicher Liebe wenigstens etwas aufzuhalten?
Jesus lehrt: “Wer einem von diesen geringen Leuten hier nur einen Becher frischen Wassers zu trinken gibt, weil er ein Jünger ist, fürwahr, Ich sage euch: er wird seines Lohnes nicht verlustig gehen” (Mt 10,42). Wenn also bereits eine solche scheinbar kleine Sache eine solche Bedeutung in den Augen Christi hat, dann haben wir wohl berechtigterweise Grund zur Hoffnung, dass auch unsere sog. “richtigen Opfer”, die uns wirklich “was kosten”, so manche Schuld auf oben beschriebene Art und Weise wiedergutmachen und ein bisschen Segen schaffen!
Jeder wird mal krank im Leben oder leidet unter anderen Unannehmlichkeiten oder Beschwerden. Jedem widerfährt auch einmal irgendein Unrecht oder er wird mit einem gewissen Misserfolg konfrontiert. Es läuft ja viel nicht so, wie wir es uns vorstellen oder wie wir es planen. Dann kann man natürlich im Ärger oder im Frust dagegen aufbegehren und seinen Unmut darüber zum Ausdruck bringen. Das wäre eine allzu menschliche Reaktion.
Aber man kann bei Enttäuschungen oder “Niederlagen” welcher Art auch immer diese bewusst aufopfern bzw. als einen Akt der Satisfaktion (Wiedergutmachung) für eigene und fremde Sünden auffassen und sein betreffendes Kreuz geduldig im Geiste Christi tragen. Man kann dadurch in Demut vor Gott und in der Erkenntnis wachsen, dass uns da nach dem unergründlichen Ratschluss der Vorsehung Gottes wohl auch eine Gelegenheit geboten werde, (unbedingt in Liebe) Buße zu tun und auch dadurch sowohl zum Wachstum des Reiches Gottes in dieser Welt als auch zur Zurückdrängung der Macht der zerstörerischen Unterwelt beizutragen!
Einen solchen Segen bzw. eine solche sühnende Liebe kann man auch “schaffen”, wenn man z.B. auch dann für das Rechte und Gottgewollte eintritt und das Unchristliche und Sittenwidrige kritisch anspricht, wenn es einen auch sozusagen etwas kostet und man dann auch gewisse unangenehme Maßnahmen gegen sich in Kauf nehmen muss. Wie viele gute Katholiken haben sich da schon vor Gott und der katholischen Kirche ausgezeichnet, die entweder die gewaltigen Irrtümer des kirchlichen Liberalismus und Modernismus anprangerten oder auch gegen so manche Missstände innerhalb des kirchlichen Bereichs zur Sprache brachten und sich dann davon auch nicht durch Drohungen verschiedenster Art abbringen ließen. Jemand muss ja das “Salz der Erde” (vgl. Mt 5,11-16) sein (der die betreffenden positiven Werte ja auch persönlich vorlebt)!
Oder man kann durchaus auch Gnade “erzeugen”, wenn man z.B. an einer Demonstration teilnimmt und dadurch öffentlich für christliche Werte eintritt, auch wenn man sich dann eventuell auch so manche dumme Kommentare oder sogar Obszönitäten an den Kopf werfen lassen muss. Respekt all denen, die auf diese Weise in den vergangenen Monaten z.B. in Frankreich an Demonstrationen zum Schutz der christlichen Werte der Familie teilgenommen haben oder auch in Stuttgart gegen den sog. “Bildungsplan 2015" auf die Straße gegangen sind! Wird ja da von der grün-roten Baden-Württembergischen Regierung beabsichtigt, durch die aggressive Frühsexualisierung und die ideologische Umerziehung zum Zweck der Gleichsetzung aller „Liebesbeziehungen“ mit der von Gott und der Natur vorgegebenen Ehe zwischen Mann und Frau speziell ein himmelschreiendes Unrecht an den Kindern zu begehen, weil man sie ja dadurch u.a. auch komplett überfordert!
Wer bereit ist, auch weite Wege und so manche andere vielleicht sogar nicht unbedeutende Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen, um an einer wahren katholischen hl. Messe teilzunehmen, legt ebenfalls ein klares Zeugnis für die Wahrheit Gottes und des katholischen Glaubens ab (zunächst und vordergründig ja vor Gott und dann teilweise auch vor anderen Menschen) und wird seines Lohnes dafür nicht verlustig gehen. Darüber hinaus ist das dann auch ein Beitrag, wie durch die eigene Lebenshaltung das Gute vermehrt und das Schlechte vermindert werde!
Grundsätzlich ist das hl. Messopfer und unsere gläubige Teilnahme daran eines der wirksamsten Mittel, um Gott die Ehre zu geben und den Einfluss des Teufels zurückzudrängen! Wird ja in der hl. Messe jedes Mal “das Werk unserer Erlösung vollzogen” (vgl. die Sekret vom 9. Sonntag nach Pfingsten), wodurch ja Jesus Christus am Kreuz die Macht der Unterwelt grundsätzlich gebrochen hat und die Quelle der Erlösung reichlich sprudeln ließ! Und fließen ja mittels des Messopfers die von Jesus am Kreuz erwirkten Gnaden der Erlösung wie auf einer Brücke uns zu.
Greifen wir auch zum Gebet als unserer weiteren geistigen Waffe in unserem geistigen Kampf. Denn wer ehrlichen Herzens den Lobpreis Gottes verrichtet und z.B. auch für die Bekehrung der Sünder betet, “erzeugt” Segen und Gnade, die denen, für die man betet, immer auf irgendeine Weise (die oft nur Gott allein kennt) zugute kommen. Wer dann aus Liebe zu Gott und den Menschen auch noch aus eigenem Antrieb und somit bereitwillig bestimmte Werke der Buße auf sich nimmt (die hoffentlich nicht seine Kraft übersteigen), der wird nicht nur selbst den Segen Gottes erfahren, sondern diesen auch den anderen vermitteln!
Gehen wir auch und besonders als katholische Christen nicht etwa nur oberflächlich durch das Leben, indem uns die grundsätzlichen Anliegen Jesu als des leidenden Heilandes und Seine Sorgen um das Heil für die Menschen etwa weitestgehend kalt lassen. Denken wir an die grundsätzliche Definition unseres Lebens als Jünger Christi bzw. unseres entsprechenden geistigen Kampfes, wie sie z.B. in den folgenden Worten des hl. Apostels Petrus ihren Ausdruck findet: “Seid nüchtern und wachsam! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen könne. Widersteht ihm fest im Glauben!” (1 Petr 5,8f) Wenn wir uns dann auch noch entschieden bemühen, der ersten Bitte des Vaterunsers zu entsprechen bzw. sie zu leben, dann wird unser Leben immer eine gesunde geistige Tiefe erfahren bzw. geistige Erfüllung finden: ”Vater unser, der Du bist im Himmel, geheiligt werde Dein Name” (Mt 6,9)!


P. Eugen Rissling

 

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